Beitrag: Im Mittelfeld

Im Mittelfeld

07 Okt '16 |

E-Government Benchmark Report 2016

​Europas öffentlicher Sektor muss den Ausbau seiner Online-Dienstleistungen spürbar beschleunigen, um die Erwartungen der Bürger und Unternehmen an digitale Verwaltungsdienste zu erfüllen. Dies geht aus dem 13. E-Government Benchmark Report hervor, den Capgemini für die Europäische Kommission durchgeführt hat. Der Report offenbare eine „digitale Diagonale“, heißt es, eine Reihe von Ländern, vom Süd-Westen in den Nord-Osten Europas, lägen hierbei über dem europäischen Durchschnitt. Der aktuelle Benchmark bewertet vier aus der digitalen Agenda der EU abgeleitete Indikatoren: Wie verfügbar und nutzerfreundlich öffentliche E-Services sind, wie sich Servicevorgänge gestalten, wie die Kontrolle der Nutzer über ihre persönlichen Daten aussieht und wie verfüg- und nutzbar grenzüberschreitende Services für Bürger und Unternehmen sind.

Aktuell analysiert wurden regelmäßige Verwaltungstransaktionen von Unternehmen, die Nutzung eines Kfz, der Umzug sowie Verfahren zur Erhebung geringfügiger Forderungen. Die Studie zeige, dass sich Online-Dienstleistung im Steuerbereich und die elektronische ID europaweit am​schnellsten

entwickeln. Die hier weitestgehend sehr gut umgesetzten Serviceangebote umfassen unter anderem E-Government-Angebote zur Körperschaftssteuer, die Mehrwertsteuererstattung und das Bußgeldverfahren.
Deutschland konnte im europäischen Vergleich den größten Entwicklungssprung im Bereich der transparenten Verwaltung nachweisen – für Unternehmen vor allem bei regelmäßigen Verwaltungstransaktionen und für den Bürger beim Umzug. Nachholbedarf gibt es weiterhin bei der Nutzerzentriertheit, wo Deutschland unter dem EU-Durchschnitt im hinteren Mittelfeld liegt. Bemängelt werden vor allem die geringe Benutzerfreundlichkeit sowie der benötigte Zeitaufwand zur Erledigung der Online-Services durch die Anwender in den vier untersuchten Lebenslagen.

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